Freitag, 29. März 2013
Montag, 25. März 2013
2013 03 25
Ich könnte schreiben zu Harmony Korine's neuem Film Spring Breakers (2013), welchen ich vorgestern im Kino in angenehmer Gesellschaft zu fünft schauen konnte, und der mich einerseits begeistert, andererseits berührt hat im Bezug auf Demokratien und den Umgang mit den Fragen deren Jugend.
Weiter zu L'Amour, besser spät gesehen als nicht, leider in deutscher Synchron-Fassung, dennoch mein Fazit einer der ganz großen derzeitigen Kino-Filme.
Auch zuhause habe ich tolle Filme gesehen, da wären: von Marta Meszaros Diary For My Children (1984), von Nina Menkes Black Diamonds (1991), welchen ich widerum nur vage erinnere doch sehr positiv in laaangen Einstellungen, bewegungslos, karge Dialoge, tolle Bilder. Vera Chytilovas Film Fruit Of Paradise (1970) bunt, märchenhaft ohne kindisch zu sein, sozialkritischer Hintergrund, die biblische Menschen-Genesis als Ausgangspunkt - Mir fällt auf, wie angenehm mir immer wieder ist, tolle Filmemacherinnen, jüngst Meszaros und Chytilova sprechen zu sehen und zu hören in Interviews über historische Zusammenhänge in Ihrem Schaffen, tolle Gestalten!
An Nicolas Rey's Film-Zyklus Differently, Molussia (2011) bin ich bereits zweimal gescheitert, sprich eingeschlafen ohne vor Ende wiederaufzuwachen, ich bin aber gewillt, das nachzuholen, da mir die Geschichte auf Tonebene in Kombination mit den retro-schönen Bildern kopflich viel Raum gibt, gleichzeitig mich immer wieder auffängt, es mag gut sein, dass ich einfach noch nicht den idealen Zeitpunkt abgepasst habe für den Genuss dieser Arbeit.
Ich habe mir ein drittes Mal Diana Allans Film Terrace Of The Sea (2009) über eine flüchtige Familie, seit 40 Jahren in Süd-Libanon im Asyl, welche vom Fischfang lebt, angesehen, ein wunderschönes Portrait, ästhetisch sehr ansprechend sowohl was Ton, als auch ihre Bilder betreffen. Wir konnten diesen Film auch auf dem kleinen Ethnologischen Film-Festival in Leipzig im Jahr 2010 zeigen.
Weiter zu L'Amour, besser spät gesehen als nicht, leider in deutscher Synchron-Fassung, dennoch mein Fazit einer der ganz großen derzeitigen Kino-Filme.
Auch zuhause habe ich tolle Filme gesehen, da wären: von Marta Meszaros Diary For My Children (1984), von Nina Menkes Black Diamonds (1991), welchen ich widerum nur vage erinnere doch sehr positiv in laaangen Einstellungen, bewegungslos, karge Dialoge, tolle Bilder. Vera Chytilovas Film Fruit Of Paradise (1970) bunt, märchenhaft ohne kindisch zu sein, sozialkritischer Hintergrund, die biblische Menschen-Genesis als Ausgangspunkt - Mir fällt auf, wie angenehm mir immer wieder ist, tolle Filmemacherinnen, jüngst Meszaros und Chytilova sprechen zu sehen und zu hören in Interviews über historische Zusammenhänge in Ihrem Schaffen, tolle Gestalten!
An Nicolas Rey's Film-Zyklus Differently, Molussia (2011) bin ich bereits zweimal gescheitert, sprich eingeschlafen ohne vor Ende wiederaufzuwachen, ich bin aber gewillt, das nachzuholen, da mir die Geschichte auf Tonebene in Kombination mit den retro-schönen Bildern kopflich viel Raum gibt, gleichzeitig mich immer wieder auffängt, es mag gut sein, dass ich einfach noch nicht den idealen Zeitpunkt abgepasst habe für den Genuss dieser Arbeit.
Ich habe mir ein drittes Mal Diana Allans Film Terrace Of The Sea (2009) über eine flüchtige Familie, seit 40 Jahren in Süd-Libanon im Asyl, welche vom Fischfang lebt, angesehen, ein wunderschönes Portrait, ästhetisch sehr ansprechend sowohl was Ton, als auch ihre Bilder betreffen. Wir konnten diesen Film auch auf dem kleinen Ethnologischen Film-Festival in Leipzig im Jahr 2010 zeigen.
Freitag, 28. Dezember 2012
Alpeis (2011, GR, 93min)
When the End is here, the Alps are near
Liegt es an Weihnachten und der vergangenen Konfrontation mit Familien-Zusammenhängen, meine Flucht in eine selbstgebaute, temporäre größtmögliche Freiheit WahlHeimat mit WahlVerwandschaften in Hamburg, an einer gewissen Ruhelosigkeit, derer ich mich an einem 28.12. eines Jahre nicht erwehren kann, zumal morgen eine weitere Etappe, ein Trip mit Freunden für acht Tage ansteht: 29,30,31,1,2,3,4,5. Januar kommen wir wieder in die HH?
Vier Tage in Hudiksvall am Bottnischen Meerbusen zwischen Schweden und Finnland - ich schweife ab!
Ohne weiter zu denken: Alpeis ein zerklüfteter Film, Dialoge fremdartig, unnatürlich, eine Enge entsteht für mich als Zuschauer, eine Vierer-Gruppe, zwei Männer, zwei Frauen, patriarchalisch-hierarchisiert, vor allem dominiert, herrscht.
- Das Dompfaffen-Pärchen hüpft vor meinem Fenster vor Ast zu Ast, fett-rund, liebenswürdig -
- im Hintergrund plätschert (wiedermal!) TG, das Videoarchive, Heathen Earth, live am 16. Februar 1980 -
Es beginnt in Turnhalle mit der jüngeren, dünneren Frau, beäugt vom Trainer, dem älteren der beiden Männer, sie tanzt eine Band-Choreographie zu Carmina Burana
Handhabung
Das Band ist lang und leicht und kann in alle Richtungen geworfen werden. Sein Sinn ist die Zeichnung von Figuren im Raum. Seine Flüge durch die Luft schaffen Bilder und Formen jeder Art. Vielen verschiedengroße Figuren werden in veränderlichen Rhythmen ausgeführt. Schlangen, Spiralen und Würfe sind wesentlich für den Flug des Bandes. (aus http://www.rsg.de/cgi-bin/show?informationen/band.html)
Es folgt von Trainerseite keine sichtbare Reaktion auf ihre Darbietung, sie dehnt ihre Beine im Sitzen, er nähert sich ihr vom Hallenrand und ein Wortwechsel á la "Was ist los mit Dir?" zwischen Trainer und Schülerin entspinnt sich, sie möchte mehr "Pop" tanzen, er macht ihr klar, dass "sie nicht bereit ist für mehr Pop", unterstrichen von martialisch verbaler Gewalt von seiner Seite, worauf sie sich entschuldigt.
Verstörende Szenen ziehen sich abwechselnd durch Turnhallen-Mileu, Krankenhaus, schließlich Privat-Zusammenhänge, Szenen, welche ich nicht vollständig entknüpfen kann, um daran mein erlebtes Leben anzuknüpfen, Dialoge, auswendig gelernt, werden wiederholt, zwischen den vieren besteht ein un-identifizierbares Band, un-entschlüsselbares. Die Frauen schliesslich sind den Männern ausgeliefert, so viel ist sicher. Dennoch knüpfe ich an, vertraue dem Film, steige nicht aus, setze mich dieser schrecklichen Enge, gruselig, schauderhaft aus, glaube den Geschehnissen, fühle mich angegriffen, stelle meine Moral in Frage, verurteile spontan moralische Entscheidungen der ProtagonistInnen, finde aber bei der Protagonistin gelegentlich auch Halt, hake mich bei ihr ein, trotz ihrer vielen Fehler, aufgrund ihrer Rettungsversuche, wenn auch mit Skepsis von mir betrachtete. Die Männer sind brutal humorvoll, äußerlich sehr gepflegt, schön anzusehen, äußerlich seriös, von tiefer Abgründigkeit einer Marquis de Sade'schen Figur opfern sie genussreich die sie umgebenden Menschen sich selbst, einverleiben sich diese im bewussten, gut diszipliniert-ruhigen, ja leisen Terror-Exzessen, mal als Gourmet, mal als Gourmand in Häppchen ohne Protest der Opfer, welche lediglich kleine eskapistische Ausflüge unternehmen, geradezu lächerlich erscheinende, trotz allem bedrückend ernst nehmbare.
Es existiert ein Geheimbund mit tiefgründiger Abhängigkeit für die Protagonistinnen. Die Filmzeit wandert durch mich hindurch, die Vorkomnisse steigern sich, spitzen sich in Wellen zu, doch schon in den ersten Minuten taucht erschreckend ein erstes zukünftiges Opfer der Vierergruppe auf, das Folgen nach sich zieht.
Ein Film, dessen Darsteller für uns Schauspiel im doppelten Sinne vollführen, als Schau aber auch als Schauprozess: Prozess des Spielens/Scheiterns der Protagonistinnen, aber auch gegenseitige ständige Abrechnung von Seiten der Schauspieler, Angst der -Innen, ein Fluchtversuch, von Spielerseite die Ausbeutung, ihre Lebens Postition wird nicht sichtbar gemacht, der Film wird aus Frauenperspektive, erzählt, in seiner Dauer begleiten wir vor allem die Ältere der beiden Frauen. Sie gibt sich hin, sie schauspielert, prostituiert sich in vielen Sinnen, übertritt Regeln, juristische, moralische, schliesslich scheinbar diejenigen des Vierer-Bundes, deren Teil einer sie, warum auch immer.
Die jüngere Frau, behandelt wie ein gemartertes Rennpferd, Rhythmische Sport-Gymnastikerin mit Band, sieht immer ausgequetschter aus im Großteil des Film-Verlaufes, dann kann sie nicht mehr, die Moral geht ihr aus.
Die ältere Frau, unsere Protagonistin, letztendlich völlig entwurzelt, alleine, entwürdigt, die Verstoßene. Die jüngere Frau, am Ende, das glänzende Rennpferd, geschmückt, wie nie zuvor, im Pop aufgehend. Die beiden Herren bleiben für uns gemeine Schatten, Strippenzieher, Puppenspieler immer im obskuren, im unmenschlichsten Sinne. (Auf Namen wurde verzichtet. Eine Art Gleichnis oder Parabel?)
Die Vater-Rolle im Film, der Vater der älteren Frau ist ein Vater, alleinerziehend, wie die Vater-Rolle schon im Film Attenberg von Athina Rachel Tsangari, bei dem hiesiger Filmautor Giorgos Lanthimos als einer der Hauptdarsteller mitspielte, sowie mitproduzierte. Tsangari wiederum produzierte bei Alpeis zusammen mit Lanthimos hauptsächlich. Deutliche audio-visuelle Ähnlichkeiten, filmisch aus "einer Ecke" stammend, jedoch in der Erzählung wesensmäßig wie athmosphärisch sich deutlich von einander unterscheidend, wenn auch beide Filme uns eine lückenhafte Erzählung bescheren.
oder: When the Alps are here, the End is near.
Donnerstag, 11. Oktober 2012
David Perlov - Yoman (Diary 1973-83, 330')
Notizen zum Film:
gibt extrem Gedanken vor zu Gesehenem durch harten Kommentar
denkt stark an Zuschauer, tolle Verknüpfungen, Assoziationen dabei
auf Dauer angenehme Stimme
Krankenhaus - Ozeandampfer
Centre Pompidou - (unangenehme) Markthalle
didaktisch, erklärend oft, teils apologetisch seine Ästhetik (verteidigend?,) erklärend
charming
Filmt gerne immer wieder die gleiche Herrschaftsarchitektur, eregierte Gebäude, Hochhäuser ab, "wichtige" Gegenden/Punkte, Postkarten-Orte, das Erhabene der Großstadt durchexerzieren; repetativ Löwenstatue et cetera, Kreisbewegung
Einzigartigkeit von ihm geliebter Menschen immer weiter erforschen und herauskehren
[Meine Angst loswerden, ich könne den Verdacht erwecken, jemandem Schaden zu zu fügen durch mein Abfilmen von Gesichtern (die Angst: weg-filmen von Gesichtern)
Den Menschen ohne Angst ins Gesicht sehen, solange ich Interesse daran habe, nicht wegsehen aus Unsicherheit, es gibt keine Unsicherheit mehr diesbezüglich]
teils märchenhaft, rundet immer wieder erzählerische und bildliche Ecken ab
[Wann wie filmen (dennoch!)]
Hinweise auf den persönlichen wie familiären Schmerz durch das Nazideutschland
große Autoren zitieren, Ideale, Intellektbetont, Literatur!, La famiglia!
Scheinbar naive, direkte Art, sich Lebens-Fragen zu bearbeiten, ohne Umschweife
Ruhiger Filmer, tendenziell passive Interaktion mit Geflimten (unsichtbare Kamera)
Meticulous, mistral
Angenehmer Umgang mit Zeit: kleine Sprünge vor und zurück, die den Tag gleiten, zerpflücken, zergliedern
Im Morgengrauen auf sein unterwegs
[Frei von bösen Geistern im Blick (Mickey Mouse)]
romantisches Reisen
emotionale Kriegsaufnahme, Stellungnahme
Natürlich: Gegen Krieg
DO KU MENT
illustrative Kommentare von Bild und Ton, doch immer wieder weiterspinnen in Gedanken
lässt äussere Gegebenheiten den Plot übernehmen (engl.: overtake)
Zatar Sabra
Joris Ivens, Holland, ~50 Dokumentar-Filme
Parapluie de Cherbourg
Sprache festbeissen, Rituale
Afrika (Yael) Herz der Finsternis (Joseph Konrad) Reisen!
Sidon, Saida
Some beautiful thoughts
Wahlverwandtschaften
Sexualität, bildlicher Umgang mit Körper, Nackheit
Staged scenes ("Papa sagt, ich soll rauchen, das passt gut" Scherz?, Ironie?)
"man muss die Szenenfolge bildlich auch rückwärts spannend finden"
Soap-Opera feeling: Lieblingseinstellungen immer gleich sich wiederholend plus Familiy Life
(Aus)Brüche
Bitte ansehen!
Produktions-Details auf
http://www.imdb.com/title/tt0179546/
Posthume Web-Präsenz dort:
http://www.davidperlov.com/
gibt extrem Gedanken vor zu Gesehenem durch harten Kommentar
denkt stark an Zuschauer, tolle Verknüpfungen, Assoziationen dabei
auf Dauer angenehme Stimme
Krankenhaus - Ozeandampfer
Centre Pompidou - (unangenehme) Markthalle
didaktisch, erklärend oft, teils apologetisch seine Ästhetik (verteidigend?,) erklärend
charming
Filmt gerne immer wieder die gleiche Herrschaftsarchitektur, eregierte Gebäude, Hochhäuser ab, "wichtige" Gegenden/Punkte, Postkarten-Orte, das Erhabene der Großstadt durchexerzieren; repetativ Löwenstatue et cetera, Kreisbewegung
Einzigartigkeit von ihm geliebter Menschen immer weiter erforschen und herauskehren
[Meine Angst loswerden, ich könne den Verdacht erwecken, jemandem Schaden zu zu fügen durch mein Abfilmen von Gesichtern (die Angst: weg-filmen von Gesichtern)
Den Menschen ohne Angst ins Gesicht sehen, solange ich Interesse daran habe, nicht wegsehen aus Unsicherheit, es gibt keine Unsicherheit mehr diesbezüglich]
teils märchenhaft, rundet immer wieder erzählerische und bildliche Ecken ab
[Wann wie filmen (dennoch!)]
Hinweise auf den persönlichen wie familiären Schmerz durch das Nazideutschland
große Autoren zitieren, Ideale, Intellektbetont, Literatur!, La famiglia!
Scheinbar naive, direkte Art, sich Lebens-Fragen zu bearbeiten, ohne Umschweife
Ruhiger Filmer, tendenziell passive Interaktion mit Geflimten (unsichtbare Kamera)
Meticulous, mistral
Angenehmer Umgang mit Zeit: kleine Sprünge vor und zurück, die den Tag gleiten, zerpflücken, zergliedern
Im Morgengrauen auf sein unterwegs
[Frei von bösen Geistern im Blick (Mickey Mouse)]
romantisches Reisen
emotionale Kriegsaufnahme, Stellungnahme
Natürlich: Gegen Krieg
DO KU MENT
illustrative Kommentare von Bild und Ton, doch immer wieder weiterspinnen in Gedanken
lässt äussere Gegebenheiten den Plot übernehmen (engl.: overtake)
Zatar Sabra
Joris Ivens, Holland, ~50 Dokumentar-Filme
Parapluie de Cherbourg
Sprache festbeissen, Rituale
Afrika (Yael) Herz der Finsternis (Joseph Konrad) Reisen!
Sidon, Saida
Some beautiful thoughts
Wahlverwandtschaften
Sexualität, bildlicher Umgang mit Körper, Nackheit
Staged scenes ("Papa sagt, ich soll rauchen, das passt gut" Scherz?, Ironie?)
"man muss die Szenenfolge bildlich auch rückwärts spannend finden"
Soap-Opera feeling: Lieblingseinstellungen immer gleich sich wiederholend plus Familiy Life
(Aus)Brüche
Bitte ansehen!
Produktions-Details auf
http://www.imdb.com/title/tt0179546/
Posthume Web-Präsenz dort:
http://www.davidperlov.com/
Dienstag, 14. August 2012
Boom! (1968)
ein Spiel von Tennessee Williams (The Milk Train Doesn't Stop Here Anymore) verfilmt von Joseph Losey 1968.
(..)Flanders: You're the kindest girl I've ever.. met.
Miss Black: You said the same thing to Misses Goforth just a few hours ago.
Flanders : Yes, well i frequently tell the same thing to different people.(..)
(..)Sissy: I have a lot of art treasures in my bedroom; (sighs) including myself.(..)
(..)Flanders: The shock of each moment of still being alive.
Joseph Losey (1968) |
Laut IMDB: Tennessee Williams stated that it was the best film version of any of his plays that was ever produced. The rest of the world seemed not to agree, for the monumentally expensive production bombed at the box office.
Für mich ein auf die Spitze getriebenes, sicherlich im Gegensatz dazu holzschnittartiges Sequel zu Who's Afraid of Virginia Woolf zugunsten einer seltsam märchenhaften Umgebung und tollen Kostümen. Die Dialoge zwischen Taylor und Burton, wenn auch verschoben, auch hier wieder düster, zynisch, humorvoll.
In der DVD-Version Hollywood Klassiker sind Bild/Ton nicht so gut, es gibt eine deutsche und eine englische Sprachfassung, die englische Fassung war für mich lückenhaft verständlich, eine restaurierte Fassung oder ein aus dem Internet hinzugezogene (englische) Untertitel sind beim ersten Mal schauen durchaus sinnvoll.
Der Film beginnt irgendwie wie ein Argento-Film, Giallo, eingängige einfache Musik, kurze Schnitte, große Verdichtung zum Einstieg, ohne deutlich zu erklären, werde ich erstmal hineingeworfen in eine absurde Insel-Welt, ausgespuckt und angespült, deren Herrin keine Miene zur einladenden Geste unternimmt.
Relativ am Anfang in einer schnellen Szene sieht man kurz einen Kameramann mit Kamera, der nicht in die Geschichte passt, ein paar kleine Fehler kann man entdecken, wenn man das lustig findet oder auch nicht.
Ansehen!
Labels:
60s,
beziehung,
einsamkeit,
Kommunikation,
la mode,
Losey,
mainstream,
märchen,
Spiel,
tod,
tolle Dialoge,
zweisamkeit
Mittwoch, 4. Juli 2012
Sog nit keinmal – Chinese Music in the Global Age
Sog nit keinmal – Chinese Music in the Global Age
China und Deutschland, 2011, 81 Minuten
Sebastian Brunnlechner, Anselm Dalferth, Paul Schmincke und Hagen Wiel
Sebastian Brunnlechner, Anselm Dalferth, Paul Schmincke und Hagen Wiel
Montag, 19. September 2011
Idi i smotri / Geh und Sieh! (Elem Klimov, 1985, 136 Minuten)
In "Geh und Sieh" stehen russisch-jüdische Partisanen im Vordergerund vor den deutschen nationalsozialistischen Besatzern und deren Kollaborateuere.
Partisanen, Widerständler gegen Hitler-Deutschlands Feldzüge, Vergewaltigungen, Massenmorde.
Eindringlich durch die Augen eines 12/14(?) Jährigen geschildert,
welcher sich am Anfang des Films den P. anschliesst. Toll inszenierte Szenen, zum Beispiel
welcher sich am Anfang des Films den P. anschliesst. Toll inszenierte Szenen, zum Beispiel
wie dieser allein mit einer röchelnden Kuh im Nebel.
Immer wieder das laute, kinderne Lachen des Protagonisten, ganz zu Anfang des Films die gruselige Stimme von dessen Spielkameraden.
Die Einführung im Conne Island in Leipzig erschien mir als relativ sinnlos, so ein
Die Einführung im Conne Island in Leipzig erschien mir als relativ sinnlos, so ein
reinpressen von Zahlen und dergleichen, respektive empfinde ich diese Art als die
Schwächste, eine durch die am wenigsten Hängenbleibt, immerhin die beiden Gesichter der
Vorträgler, ich saß in der ersten Reihe. warum schwach? - Schnell viele Zahlen, selbst
offensichtlich unsicher (über die Vortragsart, den Inhalt oder einfach Lampenfieber ist sie
Frage?), was soll ich damit anfangen? Auffrischen des mir Bekannten über diesen Krieg? Neuigkeiten: 27 Mil von insgesamt 39 Mil. Toten im WKII starben auf russischem Gebiet- immerhin etwas mitgenommen?
Abonnieren
Posts (Atom)
Eine Arbeit voller Vorurteile, welche durch den von den deutschen Besuchern offenbar erlebten Kulturschock nicht relativiert werden konnten, filmisch fade da mir scheinbar ohne Führung/Idee außer Witze auf Kosten der Einheimischen zu reissen, es fehlt an einer Verständigung zwischen den Menschen, kann keine gemeinsame Kommunikations-Ebene etabliert werden, deshalb werden die angetroffenen Personen befragt, penetrant, da rhetorisch (in eine Lächerlichkeit der Darstellung drängend), ohne Einfühlungsvermögen und deshalb auch ohne ihnen näher als mit ihnen in ein geschäftliches Verhältnis zu gelangen, dazu wird sich offensichtlich angemaßt, besser als die Hiesigen Bescheid zu wissen über die Landes-Politik (vielleicht als Ergebnis aus dem Aufeinandertreffen der Reisegruppe aus einer Schnittmenge von Sinologie-Studium und Vorwissenslosigkeit (und Interessenslosigkeit)).
So begleitet mich beim Zuschauen ein Gefühl von selbstgefälligem Gestus, die abgebildeten deutschen Protagonisten geben sich, als ob sie das Land spielend retten könnten nur durch deren mitgebrachtes und ständig ausgepacktes Folklore-Programm, welches sie billig vorhalten können, da sie dieses tatsächlich recht selbstsicher und fehlerarm vortragen können, womit sie beherrschen, ein Publikum zu unterhalten. Doch diese Art von Unterhaltung reicht meines Erachtens nicht aus als Basis für einen guten Film.
Schließlich wird alles auf der Abenteuer-Reise gesammelte Material irgendwie zusammengebastelt und “schräg”, “wirr”, “punk” und so fort betitelt, um sich im Vorhinein aus der Affäre einer Verantwortung für das produzierte Ton-Bild-Material zu ziehen.
Nach der Premiere wird ein paar Tage lang durchgefeiert, weil “selbst hier in Deutschland ist auch nicht alles in Ordnung”. Späte Erkenntnis, doch immerhin ist da ja was, das wie Selbst-Reflektion aussehen könnte und das ausbaufähig sein kann. Zukünftigen Produktionen würde ich vor allem davon mehr wünschen.
Das als Authentische betitelte an der Arbeit und die sogenannte Direktheit des Filmes stoßen mich in ihrer Gemeinheit ab. Weißwurst und Aggression beschreiben den Film für mich übrigens am besten.
von Urich Schneider · Erstmals am 13. Juni 2012 um 18:35 Uhr auf an-ver-wandlungen.de